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wo soll ich bloß: hin ?????----- (Eintrag 8460) | |||||||||||||||||||||||||
Liebe Steffi
Vor kurzem telefonierte ich mit einem 18 jährigen Jungen, der sehr frustriert ist. Er macht gerade seinen Präsenzdienst und hat die Schule abgebrochen. Er weiß nicht was er für eine Lehre machen soll – die wirklich zu ihm passt. Den Führerschein hat er auch nicht geschafft – beim ersten Mal. Alles scheint schief zu laufen – die Freunde entfernen sich – auf verschiedenste Weise ist ein großer Umbruch da. Und selbst – hat er das Gefühl – schlicht zu Versagen – und macht sich Vorwürfe – den Eltern noch länger auf der Tasche zu liegen. Sogar die jüngere Schwester kriegt alles besser hin – obwohl sie doch jünger ist … Viele Erinnerungen erwachten dabei in mir. Manche ähnlich – manches etwas Unterschiedlich. Er fragte mich, über mein Jahr in England – Warum ich das damals getan hatte. Tja, mein Hauptgrund war – das ich mich gefangen fühlte – Das ich das riesige Bedürfnis hatte – WEG – einfach mal weg – von allem hier – Von JEDEM den ich kenne – Natürlich am Meisten – wollte ich weg von MIR. Ich ertrank damals in Depressionen – schrieb Seiten über Seiten in mein Tagebuch – WAHNSINN – Depression ist ja so ein Wort – ist heute immer noch so beliebt – wie jetzt auch das „Burn out“ Aber das – was gerade dort – ganz tief drinnen – in diesem „Wahnsinn“ entsteht – ist so individuell – das kein Wort es zu fassen vermag. Viele sagten damals zu mir, „ du willst doch nur fliehen“ Vor sich selbst kann man nicht fliehen“- Also ob ich das nicht wüsste! Dennoch – ich rief – und wenn schon – dann fliehe ich eben – Was hab ich denn noch zu verlieren?? UND – es war eine heftige Zeit – aber auch eine besonders verrückte – in meinem Leben. NIEMAND dort kannte mich – als – du bist wohl wieder depressiv – Und ich versuchte mich mal in einem Abenteuer – nämlich die andere Christine in mir kennenzulernen – die es tatsächlich auch gab. Ich fing an banale verrückte Sachen zu machen – schlug Purzelbäume in den Parks – mitten in einem fremden Land – in dem mich niemand kannte. Es war ein echtes Erlebnis mal diese Art von „verrückte Christine“ zu erleben. Das löste natürlich nicht meine Probleme – aber es half mir wieder zu staunen – mich zu wundern – offen zu werden für Überraschungen – mich selbst zu überraschen … Weißt du, Steffi – in solchen Phasen meines Lebens – und die waren nicht gerade kurz – wo ich ständig krank war – mit dem Magen Probleme hatte – ständig müde war – unerträgliche Kopfschmerzen hatte – und sogar ein Tumor im Kopf vermutet wurde – Konnte mir eigentlich niemand helfen – und das war schlimm – Ich war völlig auf mich allein gestellt – Aussagen – ich solle mich doch endlich mal zusammenreißen – oder – du musst doch nur wollen – machten mich noch mehr fertig. HEUTE kämpfe ich immer noch – erlebe immer noch Überraschungen – falle immer noch in die Tiefe – usw. Doch besonders jetzt, blicke ich mit unfassbarer Dankbarkeit auf diese Zeit zurück (nicht um die Burg möcht ich sie noch mal so erleben!) ABER sie hat mich in manchem gestärkt – was eigentlich unglaublich klingt – das GERADE diese „Schwäche“ ganz viel in sich trägt. Das konnte ich natürlich damals nicht so sehen – eines aber war es immer „INTENSIV“ Erst jetzt wird mir wieder bewusst – wie viel es dazu beigetragen wohl hat – dass ich überhaupt so durchhalten konnte – in Zeiten wo ich mit meinen Kindern oft nicht mehr ein noch aus wusste … - darin war ich ja so auf meine Art ja dann geübt – nicht mehr ein noch aus zu wissen – und das auch mal einfach da sein zu lassen …. Das hier ist echt nur eine Erzählung von mir – kein Rat oder Patentrezept ist darin versteckt. Es ist schlicht mein Leben – aus dem ich hier erzähle – Vielleicht bloß – weil ich eben gerade selbst Geschichten so mag – Ich hab eben so meinen „Knacks“ ;( (; Herzlich chrisu |
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