Wer ist Tiger Akbar?

Griechenland,
einsame Weite,
nur ich.
Wärme umgibt mich,
ich bin im Jetzt.

Mein Blick wandert
die Strecke zurück,
die ich gekommen bin:
Dort, ganz oben
auf dem Berg habe ich gestanden, den Blick
über die Falten des Tayghetos
tastend gleiten lassen.
Hinunter nach Süden
zum Orakel des Poseidon.
Hinüber nach Osten
wo Monemvasia die Sonne
des Morgens erblickt.
Nach Westen, wo Pylos sich der Weite des Meeres
zuwendet.
Unter mir, ganz winzig,
der mächtige Akbar,
mein Reittier
mit dem starken Rücken
mein Weg nach Hause,
mein Freund in der Fremde.

 

Nichts hindert den Blick daran, nach dem Himmel zu greifen, kein Kokon rundherum, Sicherheit vorgaukelnd. Freiheit mit Wind. Und Sonne. Und Regen. Solche Freiheit und solche Freiheit.

So gelingt es, sich vom Alltag zu lösen, Probleme, Sorgen und Ängste hinter sich zu lassen und die Tür unbekannten Dimensionen zu öffnen. Andere Gedanken durchziehen einen, man ist offen für Neues, keine Umgebung zwingt in ungeliebte Rollen.

Sie hilft, diese Freiheit, die Gedanken in andere, ungewohnte Richtungen zu lenken, bin ich dahintergekommen, denn sie macht mich mit Seiten in mir bekannt, die ich nicht kannte, stellt Situationen vor mich, die mich erfreuen, erschrecken. Die neu sind. Alles um mich ist anders, intensiver. Meine Sicht ist un-gewohnt. So wird der Samen gelegt für spätere Stunden, in denen mich wie eine zarte Strömung Ahnungen durchziehen, welche mir Geschichten erzählen, die ich noch nie gehört habe.

Es ist nicht immer notwendig, die Fahrten in Wirklichkeit zu machen. Oft gelingt es auch, mit den Gedanken zu reisen, so, als ob ich auf dem Rücken des Drachen Fuchur aus Michael Endes Unendlicher Geschichte säße, wo ein anderer Wind mich berührt und eine andere Sonne mich wärmt.

Für mich ist Tiger Akbar die Tür im Wandschrank zur verborgenen Welt, der Schlüssel zum Glück, das sich jeder wünscht, der Hut des Zauberers, aus dem er Hasenohren zieht, die er in Freude und Lachen der ihn umgebenden Kinder verwandelt, die ihm mit glänzenden Augen zusehen.